The revolution will look fabulous! ‒ Lucy Shea
Das neueste Handy, ein flacherer & breiterer Bildschirm und der neueste Modetrend. Shopping (Konsum) ist eine beliebte Freizeitgestaltung. Eine in Europa lebende Person besitzt 10.000 Dinge im Schnitt und ständig kommen mehr dazu. Seit über 40 Jahren leben wir über unsere Verhältnisse und nutzen mehr Ressourcen der Erde, als diese erneuern kann. Bei meinen Recherchen ist mir folgender Satz begegnet, den ich treffend finde:
"In jedem Produkt das wir besitzen, steckt ein Stück unserer Erde."
Der Lebenszyklus eines jeden Produktes kann in 5 Schritte geteilt werden, dessen Aspekte beim Kauf hinterfragt werden sollten, auch Materialwirtschaft genannt:
Bei der Produktion von Konsumgütern, egal ob Kleidung, Elektronik oder Lebensmitteln entstehen Treibhausgase. Der Ausstoß von diesen Gasen, CO2, hat einen negativen Einfluss auf unsere Umwelt und das Klima. Die Produktionsverhältnisse in den Herstellungs-, meist Schwellenländern, sind immer noch unzumutbar. Die Arbeiter*innen (meist Frauen und Kinder) kommen täglich mit Chemikalien in Berührung und tragen keine Schutzkleidung. Außerdem arbeiten sie tagelang, unzählige Überstunden mit einem niedrigeren Lohn als in Deutschland Mindeststandard ist ohne Gewerkschaften sowie ohne festes Beschäftigungsverhältnis. Dieselben Faktoren treffen bei der Ressourcengewinnung zu und umfassen die soziale Komponente. Würde ich wollen, dass meine Tante, Freundin, Bruder oder mein Cousin unter solchen Bedingungen arbeitet?
In dem Video von Oliver und Yannick, „Rethinknation“, seht ihr die Reise einer Jeans. Sie haben viele weitere Fakten basierte Videos über Fair Fashion und Lifestyle. Außerdem geben die beiden Tipps zu minimalistischen, bewussten Konsum oder Müllvermeidung und empfehlen Shops mit fairer Mode.
Care for your clothes, like good friends they are. ‒ Joan Crawford
Doch die Rohstoffe sind endlich, das heißt irgendwann gibt es keine mehr. Mit der Gewinnung ihrer entnehmen wir der Erde etwas und zerstören unser Ökosystem dabei, wenn Böden auslaugen, der Grundwasserspiegel sinkt und gleichzeitig die Müllberge alter Konsumgüter wachsen. An Orten, in denen die Fabriken stehen, wird das Abwasser zunehmend mit den Chemikalien, die zum Färben der Kleidung verwendet werden, verschmutzt. Das Wasser jedoch wird von den Einheimischen zum Waschen und Kochen verwendet, was Krankheiten mit sich bringt. In China sind fast alle Flüsse verseucht, weil sie voll mit Chemikalien sind. Dort wird im Volksmund gesagt, dass die trendige Modefarbe die Farbe der Flüsse in China sei.
Fast Fashion trägt nicht nur zur Verschmutzung der Flüsse, sondern auch zum Auslaugen von ganzen Seen bei. Die Produktion einer Jeans benötigt 3500 Liter Wasser. So viel Wasser wie ein Baumwoll-Shirt zur Produktion benötigt, trinkt ein Mensch in einem Jahr, nämlich 2500 Liter Wasser. Unglaublich!
Kleidung aus Bio-Baumwolle von großen Modefirmen kommen leider trotzdem mit Chemikalien und synthetischer Farbe in Kontakt. Die Modefirmen bringen meist nur eine "grüne" Kollektion auf den Markt, bei der nur der Rohstoff Bio ist. Die Weiterverarbeitung ist gleich der einer Konventionellen. Das nennt man Greenwashing. Darüber hinaus landen weiterhin 19% der Nicht-gekauften Ware in Deutschland auf dem Restmüll. Sie werden also verbrannt, statt an Kleidersammlungen zu geben.
Was also tun?
In erster Linie sollte so wenig und nur so viel wie möglich konsumiert werden. Es gibt Gegenbewegungen wie den Minimalismus, die entschleunigen und den Fokus auf das Wichtigste im Leben richten. Unsere Lebensmittel, Blumen, Spielzeug und Kleidung sollte fair und bio sein. Einen allgemeinen Konsum-Leitfaden findest du hier.
Fashion geht auch fair! Eine Auswahl an fairer Fashion findest du im Online Store von Avocado. Eine andere Möglichkeit ist, Bloggerinnen zu folgen. Bspw. Marie Nasemann auf ihrem Kanal Fairknallt oder der Greenfluencerin Lousia Dellert, die auf Instagram Mode zum Ausleihen vorstellt. Bei Daria findet ihr eine Auswahl an Einstiegsliteratur und TED talks zu Fashion. Faire Kleidung gibt es genauso vereinzelt in deinen lokalen Läden, du erkennst sie an diesen Siegeln. Das Kleid auf dem Foto ist von Armedangels, beim lokalen Einzelhändler gekauft. Yes!