Every time you spend money, you`re casting a vote for the kind of world you want.
‒ Anna Lappe
Ergänzend zur Zerowaste-Bewegung und der minimalistischen Lebensweise folgt der Bereich des Konsums. Egal ob Kleidung, Elektronik, Blumen oder Lebensmittel, wir alle konsumieren täglich. Unser Konsum ist einer der vier größten Einfluss-Faktoren auf unsere Umwelt. Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr. Denn das heutige Konsumverhalten ist ähnlich wie beim Fleischverbrauch enorm gestiegen und besonders in den westlichen Industrieländern wird viel mehr konsumiert, als tatsächlich benötigt wird. Doch in der Mode und anderen Branchen steckt mehr dahinter, als wir Verbraucher:innen anfangs angenommen haben. Die Kosten für unseren Konsum trägt bedauerlicherweise erneut unsere Umwelt und besonders die Menschen, die in den Herstellungsländern leben. Daran wird sich voraussichtlich bei den großen Marken auch erst einmal nichts ändern. Zumindest nicht, solange wir die Produkte wie Kleidung, Elektronik, usw. so billig wie möglich kaufen wollen. Die Menschen, die in den Schwellenländern unsere Produkte herstellen, werden nicht menschen-gerecht behandelt, geschweige denn mit einem Mindestlohn vergütet. Die Ausbeutung ärmerer Länder durch die günstigen Arbeitskräfte findet immer noch statt. Bei der Rohstoffgewinnung werden Ökosysteme geschädigt, Wasser verschmutzt und Wälder gerodet. In Kasachstan beispielsweise ist aufgrund der Folgen der Baumwollproduktion für Jeans-Hosen der Aralsee, der ursprünglich ein Drittel der Größe von Großbritannien hatte, gänzlich verschwunden.
Quelle: Umweltbundesamt, 2017. Eigene Darstellung.
Jedoch führt Konsum weder zu Glück, Zufriedenheit noch zu gesellschaftlicher Akzeptanz, was fälschlicherweise damit verbunden wird. Shoppen macht nicht nachhaltig glücklich. Dopamin wird nur für einen kurzen Moment freigelassen und verschwindet direkt nach dem Kauf wieder. Besonders die Medien suggerieren uns, dass wir ständig Neues, Besseres und Schnelleres brauchen. Es etablierte sich eine Wegwerfgesellschaft, die, statt zu reparieren, stets neue Produkte kauft. Doch die Rohstoffe wie Erdöl und Phosphor werden immer knapper, die Böden laugen aus, der Grundwasserspiegel sinkt und die Müllberge, darunter auch das Plastik in unseren Meeren, wächst. Zusätzlich werden Wälder abgeholzt, die folglich als wertvolle CO2-Speicher ausfallen. Manche Wissenschaftler:innen warnen bereits vor Verteilungskriegen um die knapper werdenden Ressourcen, ganz besonders von Ackerflächen und Süßwasser.
Darüber hinaus wird das Wegwerf-Verhalten der defekten Produkte analog auf die Freund*innen und sogar geliebten Partner*in angewandt. Sobald sie nicht mehr von Nutzen sind, werden sie gegen Neue, Andere, vermeintlich bessere ausgetauscht. Dieses Phänomen der Kommodifizierung findet teilweise unbewusst statt, da sich das Verhalten bei Gegenständen bereits als effizient bewahrheitet hat.
Konsum ist per se nicht schlecht. Die Politik ist leider nicht mutig genug Veränderungen durch "Verbote" einzuführen. Sie wollen die "Freiheit" nicht entziehen. Also liegt es an uns Verbraucher*innen unser Konsumverhalten zu hinterfragen. Benötige ich das Produkt wirklich so dringend? Kann ich mich mit den Werten der Branche identifizieren? Handeln sie nachhaltig? Tragen sie nicht offensichtlich zu einer gerechten, sozialen Welt bei oder sind gar in-transparent, schau dich nach Alternativen um. Die Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, nennt uns Co-Produzenten. Denn auch wir tragen Verantwortung. Nämlich bei unserem täglichen Erwerb von Produkten, deren Rohstoffgewinnung, die der Umwelt schädigen könnten, sowie den Menschen, die das Produkt fertigen und nicht fair behandelt werden. Grundsätzlich gilt es so wenig wie möglich zu kaufen, denn das spart Ressourcen, egal ob der Rohstoff nachhaltig oder konventionell gewonnen wurde. Weitere Tipps und Ratschläge findest du in den Unterkategorien, Elektronik und Fashion.
Stetiger Vergleich mit Anderen und ihren neuen, schnelleren, besseren Produkten führt zu Konsum. Doch was löst der CO2 Ausstoß, der bei der Produktion entsteht, bei unserer Erde aus? Eine sehr gute und CO2 einsparende Alternative sind Tauschpartys, Flohmärkte oder andere Secondhand Möglichkeiten. Schau nach, was es in deiner Umgebung an diesen Angeboten gibt.
Fast Fashion is like fast food. After the sugar rush, it just leaves a bad taste in your mouth.
‒ Livia Firth